„Neoromantik“ – eine Ausstellung von Simon Strauß
Nigin Beck, Lars Eidinger, Slawomir Elsner, Erika Hegewisch, Ralph Mecke, Benyamin Reich, Simon Strauß, Charlotte Streicher
16.11.2024 – 11.01.2025
„Du suchst das wort, von dem du mehr nicht weißt, als dass es fehlt.“
Immer wieder die bohrende Frage: was machen wir mit unserer Empfindung? In einer
Welt der Zahlen und Zuckungen, der Fakes und der Fehler, der Hetze und der
Hoffnungslosigkeit – wozu da noch im Inneren graben und vielleicht eine Welt finden,
die noch verletzlicher macht?
Das Gefühl ist in den Bereich des Coachings abgerutscht. Eine rasant wachsende
Eso-Industrie bringt einer spätkapitalistischen Wohlstandsgesellschaft bei, was es
heißt, ein guter Mensch zu sein. Und kaum ist die Meditation vorbei, zieht sie doch
wieder nur das eigene in den Bann. Nicht der andere.
Zwischen Eso und Ego liegt nur ein Buchstabe.
Manchmal denkt man doch: nicht einmal ein Gott könnte uns heute noch retten.
Denn er würde ja gar nicht mehr verstehen, wovor. Er würde unsere Not nicht
erkennen. Genauso wenig wie unser Glück, unsere Ängste, unser Träumen. Nach
außen sind wir unseren Vorfahren ähnlich gebliebenen, aber nach innen?
Dagegen gefragt: Küssen wir nicht genauso wie früher? Wie sich schon Millionen vor
uns geküsst haben? Streichen wir uns die Haare nicht mit der gleichen Hoffnung aus
der Stirn wie schon vor tausend Jahren? Und sind wir nicht nach wie vor unendlich
traurig, wenn aus einem lustvollen Lächeln nichts weiter wird?
Vielleicht werden Spätere einmal auf uns zurückschauen als letzte einer Art.
Nachzügler, kurz vor einem evolutionären Sprung. Als jene, die die Fähigkeit zum
Empfinden noch besaßen, aber keine richtige Verwendung mehr dafür hatten. Wie
eine Art unbrauchbaren Atavismus, der einfach noch da ist, aber nichts mehr kann.
Eine Ausstellung zum Thema: „Neoromantik“. Im Winter 2024. Was bedeutet
Empfindung heute? In welchen ästhetischen, sozialen, politischen Zusammenhängen
steht sie? Was kann sie anrichten? In Unordnung bringen? Braucht unser
digitalbewirtschaftetes Leben vielleicht genau wieder das: den unmittelbaren
Moment? Den Eindruck von Nähe?
Und wie ordnet sich das in die Krisenhaftigkeit unserer Gegenwart ein – in die Zeit
von Kriegen, der Suche nach einer Zukunft, die den Schutz der Natur und den
Zusammenhalt der Gesellschaft verbindet? Kann die Romantik der Spätmoderne
Lösungen anbieten? Eine Pop-up Ausstellung mit sechs Künstlerinnen und Künstler.
Berühmtheiten stehen neben Unbekannten, gerade Beginnende neben gerade
Gestorbenen. Es geht um Körper. Um Vorhänge. Um Höhlen. Um Blitzlichter. Um
Schatten. Um Vermessung.
Es geht um ein neues Verhältnis zum alten Sehnsuchtsbegriff „Romantik“. Von Textil
bis Fotografie, von Skulptur bis Tech-art.
Um Sit-ins, Salongespräche, Dark Rooms der Freundschaft.
„Neoromantik“ – eine Ausstellung von Simon Strauß
Nigin Beck, Lars Eidinger, Slawomir Elsner, Erika Hegewisch, Ralph Mecke, Benyamin Reich, Simon Strauß, Charlotte Streicher
16.11.2024 – 11.01.2025
„Du suchst das wort, von dem du mehr nicht weißt, als dass es fehlt.“
Immer wieder die bohrende Frage: was machen wir mit unserer Empfindung? In einer
Welt der Zahlen und Zuckungen, der Fakes und der Fehler, der Hetze und der
Hoffnungslosigkeit – wozu da noch im Inneren graben und vielleicht eine Welt finden,
die noch verletzlicher macht?
Das Gefühl ist in den Bereich des Coachings abgerutscht. Eine rasant wachsende
Eso-Industrie bringt einer spätkapitalistischen Wohlstandsgesellschaft bei, was es
heißt, ein guter Mensch zu sein. Und kaum ist die Meditation vorbei, zieht sie doch
wieder nur das eigene in den Bann. Nicht der andere.
Zwischen Eso und Ego liegt nur ein Buchstabe.
Manchmal denkt man doch: nicht einmal ein Gott könnte uns heute noch retten.
Denn er würde ja gar nicht mehr verstehen, wovor. Er würde unsere Not nicht
erkennen. Genauso wenig wie unser Glück, unsere Ängste, unser Träumen. Nach
außen sind wir unseren Vorfahren ähnlich gebliebenen, aber nach innen?
Dagegen gefragt: Küssen wir nicht genauso wie früher? Wie sich schon Millionen vor
uns geküsst haben? Streichen wir uns die Haare nicht mit der gleichen Hoffnung aus
der Stirn wie schon vor tausend Jahren? Und sind wir nicht nach wie vor unendlich
traurig, wenn aus einem lustvollen Lächeln nichts weiter wird?
Vielleicht werden Spätere einmal auf uns zurückschauen als letzte einer Art.
Nachzügler, kurz vor einem evolutionären Sprung. Als jene, die die Fähigkeit zum
Empfinden noch besaßen, aber keine richtige Verwendung mehr dafür hatten. Wie
eine Art unbrauchbaren Atavismus, der einfach noch da ist, aber nichts mehr kann.
Eine Ausstellung zum Thema: „Neoromantik“. Im Winter 2024. Was bedeutet
Empfindung heute? In welchen ästhetischen, sozialen, politischen Zusammenhängen
steht sie? Was kann sie anrichten? In Unordnung bringen? Braucht unser
digitalbewirtschaftetes Leben vielleicht genau wieder das: den unmittelbaren
Moment? Den Eindruck von Nähe?
Und wie ordnet sich das in die Krisenhaftigkeit unserer Gegenwart ein – in die Zeit
von Kriegen, der Suche nach einer Zukunft, die den Schutz der Natur und den
Zusammenhalt der Gesellschaft verbindet? Kann die Romantik der Spätmoderne
Lösungen anbieten? Eine Pop-up Ausstellung mit sechs Künstlerinnen und Künstler.
Berühmtheiten stehen neben Unbekannten, gerade Beginnende neben gerade
Gestorbenen. Es geht um Körper. Um Vorhänge. Um Höhlen. Um Blitzlichter. Um
Schatten. Um Vermessung.
Es geht um ein neues Verhältnis zum alten Sehnsuchtsbegriff „Romantik“. Von Textil
bis Fotografie, von Skulptur bis Tech-art.
Um Sit-ins, Salongespräche, Dark Rooms der Freundschaft.
Di–Fr 11–18, Sa 12–16 Uhr
Meierottostraße 1
10719 Berlin
T +49 30 88 71 13 71
mail@galeriefriese.de
www.galeriefriese.de
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