Wörtliche Malerei. Rolf Gunter Dienst – Dieter Krieg.
Mit Beiträgen von Dieter Ronte, Hans-Joachim Müller, Dieter Krieg, Eduard Beaucamp, Rolf-Gunter Dienst. KunstMuseum Bonn 2006, 160 Seiten, 63 größtenteils farbige Abbildungen. € 25,–
Wir sind Freunde, meinte Dienst über sein Verhältnis zu Krieg. Waren sie auch Brüder im Geiste, wenn es um ihre Kunst geht, die auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeit verrät? Das Buch und die Ausstellung in Bonn Ende 2006 sind – so heißt es – als optische Dialogform gedacht. Der gemeinsame Ansatz ist die Malerei über Worte. Beide Künstler eint auch die hohe literarische Qualität ihrer Werke. Darauf geht die Publikation ausführlich ein.
Einigkeit besteht (bestand!) für Krieg und Dienst auch darin, dass für sie die Malerei existenziell war. In kaum einem Oeuvre unserer Zeit kommt dies deutlicher zum Tragen als bei Dieter Krieg. Rolf-Gunter Dienst selbst äußert sich in einem kleinen Essay dazu. Andererseits schreibt Hans-Joachim Müller über Diensts Beschäftigung mit dem Moby-Dick-Thema – was sich in großformatigen Farbtafeln niedergeschlagen hat. Im Spannungsfeld zwischen literarischer Malerei (wörtlicher Malerei) und malerischer Malerei streben hier zwei Künstler nach Antworten.